![]() Wir sprechen hier über Bäckereien mit mindestens 40-50 Mitarbeitern in der Backstube. Diesen Bäckereien bläst ein starker Wind ins Gesicht. Energiepreise sind die eine Sache, noch viel gravierender ist der akute Personalmangel. Über Jahre sind die Bäckereien gewachsen, haben nach und nach immer mehr Filialen aufgemacht, waren erfolgreich. Dennoch hat irgendwie die Personalentwicklung nicht Schritt gehalten. Traditionell ist das Lohngefüge in Bäckereien niedrig. Natürlich verdient auch ein Geselle und Meister sein Geld, aber es nicht zu vergleichen mit der Industrie. Dazu kommen die Arbeitsbedingungen. Trotzdem viele Backwaren heute in den Filialen als Rohlinge angeliefert werden, ist ein großer Teil (speziell Brot) frische Ware. Die Lieferung muss morgens früh erfolgen, das bedingt, dass die Produktion am Tag vor der Lieferung beginnt und bis früh in den Morgen geht. Mit einem Wort: Nachtschicht. Die Ursachen für diese schwierige - fast aussichtslos scheinende - Situation liegen meistens Jahre zurück. Es gibt vergleichbare Situationen z.B. in der Pflege. Die Lösung ist Qualifizierung, bessere Bezahlung und eine Änderung der Anwerbung / Personalbeschaffung von Mitarbeitern. Qualifizierung i.S. auch einer Aufwertung des Berufs geht nur mit den Kammern und ist - für die einzelne Bäckerei - schier unmöglich alleine zu bewältigen. Bessere Bezahlung geht immer, ist auch notwendig, sollte aber immer einhergehen mit einem klarem, u.U. erweitertem Anforderungsprofil. Apropos „notwendig“: Das Wort „notwendig“ sagt es ja, etwas um die Not zu wenden. Die wirkliche Verbesserung wird eintreten, wenn die Anwerbung digitalisiert wird. Ein digitaler Prozess kann nachweislich für einen kontinuierlichen Bewerberstrom sorgen. Die Nutzung der sozialen Medien (Facebook, Instagram, Google, usw.) ermöglicht es jeder Bäckerei mit keinen größeren Aufwand als klassische Werbung Bewerber zu gewinnen, die von sich aus auf die Bäckerei zukommen. Auf diesem Weg finden inzwischen zig Unternehmen unterschiedlichster Branchen sehr erfolgreich ihre Mitarbeiter. Die Kosten pro Bewerber erscheinen Bäckereien möglicherweise anfangs relativ hoch, wenn man aber die Gesamtkosten eines neuen Mitarbeiters berücksichtigt, einschließlich der Kosten, die entstehen, wenn der Mitarbeiter sich als nicht geeignet erweist, sind die Kosten des digitalen Prozesses sogar niedriger.
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AutorStephan Pottkämper, Geschäftsführer ARWIS Consult GmbH: Archiv
April 2023
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