Dieses wunderbare Video aus dem Jahre 2016 erklärt alles, worum es bei ARWIS geht. Wenn Sie sich anstelle der konventionellen Pinnwand unsere digitale Pinnwand vorstellen, ist dieses Video auch heute genauso aktuell wie bei seiner Entstehung 2016.
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![]() Mein Mathelehrer hat früher einmal gesagt: „Der Tag hat 24 Stunden und wenn das nicht reicht, nimm die Nacht hinzu“. Leider funktioniert das in einem Produktionsbetrieb nicht so. Land auf, Land ab hört man schon seit einiger Zeit, dass es fast unmöglich ist, gute Mitarbeiter zu finden. Dies ist besonders schwierig in Betrieben, die in Schichten arbeiten und wo die Mitarbeiter im unteren Lohnbereich bezahlt werden. Die Krise hat sich durch Corona verschärft. Wir können fest damit rechnen, dass sich der Personalmangel in den nächsten Jahren ausweitet. Was kann man tun, wenn man keine Leute findet? Erstaunlicherweise gibt es darauf eine einfache Antwort: Die Zeit der vorhandenen Mitarbeiter besser nutzen! Viele sind sich gar nicht bewusst oder wissen schlicht nicht, wie viele Stunden jeden Tag in einem Produktionsbetrieb verschwendet werden bzw. verloren gehen. Wir haben es Schwarz auf Weiß aus den Projekten unserer Kunden. Seien Sie nicht überrascht, wenn ich Ihnen sage, dass in einem mittelständischen Produktionsbetrieb jährlich zwischen 7.000 und 10.000 Std. nicht produktiv genutzt werden. Das ist genau die Kapazitätsreserve von 5-6 Mitarbeitern, die ein Betrieb sich wünscht. Sie haben richtig gehört, ich habe gesagt: „Nicht produktiv genutzt“. Damit will ich sagen, die Leute sind da, aber was sie in der Arbeitszeit machen, kann produktiv sein oder weniger produktiv. Und selbst wenn die Mitarbeiter an den Aufträgen arbeiten, die zu Umsatz führen, heißt das nicht, dass das produktiv ist, vielleicht könnte es produktiver sein. Sehr viele Betriebe wissen es schlicht nicht. Sie haben kein ausreichende Transparenz. Kommen / Gehen Zeit allein reichen nicht. Es fehlt ein System um täglich feststellen zu können, ob die Zeit wertschöpfend oder nicht genutzt wurde. Es fehlt ein System festzustellen, ob die wertschöpfende Zeit optimal (i.S. der Produktivität) genutzt wurde oder nicht. Es fehlt ein System, um konkrete Fakten in der Hand zu haben, wo man im Sinne einer besseren (produktiveren) Nutzung der Arbeitszeit, ansetzen könnte. Es fehlt ein System, um Maßnahmen systematisch zu planen und umzusetzen. Und natürlich fehlt dann auch ein System, um festzustellen, ob Maßnahmen zur Produktivitätsverbesserung greifen und nachhaltig sind. Dies ist genau die Transparenz, die man mit einem ARWIS System tagtäglich erhält. Dies ist genau der ARWIS Weg. „Aus Information wird Organisation“ hieß es früher schon bei ARWIS. Dieser Leitsatz ist heute - bei der Situation auf dem Arbeitsmarkt - um so bedeutsamer. Vieles, was zwischen Kommen und Gehen passiert, lässt sich verbessern. Viele Prozesse haben Potenziale und sollten hinterfragt werden, gerade wenn es heißt: „Das haben wir schon immer so gemacht“. Das ist natürlich nicht so einfach, denn wir verlangen etwas, dass zusätzlich zum Tagesgeschäft gemacht werden muss. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und Veränderungen sind nicht unbedingt der meisten Menschen Stärke. Es hat also etwas mit Einstellung und Verhalten zu tun. Und genau da kommt die nächste Stärke von ARWIS ins Spiel. Indem wir uns den Spiegel vorhalten und gemeinsam mit dem Mitarbeitern in den Spiegel schauen - am besten täglich - sprechen wir den Ehrgeiz und den Wunsch vieler Menschen an, bei der Gestaltung ihres Arbeitsplatzes mitwirken, mitgestalten zu können. Dies sind die Kernbotschaften von ARWIS. ARWIS ist ein geniales „Werkzeug“ in der Hand der richtigen Menschen, die verstanden haben, worum es geht. Lassen Sie mich zum Schluss noch ein Zitat von dem früheren Vorstandsvorsitzenden von Mitsubishi anführen. Er sagte: „Wir können auf kein Gramm an Intelligenz in unserer Firma verzichten“. Dabei möchten wir Ihnen mit dem Werkzeug ARWIS helfen. Der Ursprung von ARWIS geht auf Ideen von Dr. Lehn Mitte der 80er Jahre zurück. Viel Zeit ist vergangen seitdem. Man könnte sich fragen, passen diese Ideen noch auf unsere heutige Zeit?
Sicherlich, fast alles hat sich verändert. Man sollte auch nicht Methoden von vor 40 Jahren einfach in die Gegenwart übertragen. Man muss sie hinterfragen und ggf. anpassen. Gleichzeitig muss man sich fragen, was im Kern die Idee und die Methode von ARWIS ausmacht? Bevor ich dies tue, möchte ich die Entwicklung des Qualitätsmanagement im gleichen Zeitraum bis heute anschauen. Anfang der 90er Jahre begann die Geschichte des „lean management“. Ausgehend von dem überragenden Erfolg der Japaner in Schlüsselindustrien wie Elektronik und Automotive zeigte sich, dass die Art und Weise, wie die Japaner ihre Unternehmen führten, wie sie die Mitarbeiter in einen Prozess der kontinuierlichen Verbesserung systematisch eingebunden haben, der wesentlichen Grund für deren Erfolg war. Japan war nach dem 2. Weltkrieg im Vergleich zu dem industriellen Standard der USA ein „unterentwickeltes“ Land. Die Ausdauer und Systematik, die die Japaner bei der Entwicklung / Verbesserung Ihrer Industrie an den Tag legten machte den Unterschied. Jeder einzelne Mitarbeiter spielte dabei eine entscheidende Rolle. Von dem früheren Vorstandsvorsitzenden von Mitsubishi stammte der Satz: Wir können auf kein Gramm Intelligenz verzichten! Wir waren durch eine Zusammenarbeit mit Komatsu Anfang der 90er Jahre von diesem Weg überzeugt und haben den Schritt von der ursprünglichen Arbeitswirtschaft zur Methode ARWIS gemacht. Dieser Schritt bedeutet, eine Methode zu entwickeln, wie man unter Beteiligung der Mitarbeiter die Zahlen der Arbeitswirtschaft aktiv kommunizieren und zur Verbesserung der Geschäftsprozesse nutzen kann. ARWIS hat damit ein viel größeren Bogen gespannt, als er ursprünglich von Dr. Lehn angedacht war. Auch er hatte ursprünglich die Idee, dass die Zahlen täglich mit den Mitarbeitern besprochen werden. Wir haben daraus in den 90er Jahren und weit die 2000er Jahre hinein, eine sehr durchdachte Methodik und ein Umsetzungskonzept entwickelt. Dieses Konzept haben wir mehr als 15 Jahre und in über 100 Projekten immer weiter verbessert. Diesem Konzept liegt die Überzeugung zugrunde, dass der Prozess der kontinuierlichen Verbesserung ein Teil des Fundamentes jedes Unternehmens sein sollte. Nachhaltiger Erfolg entsteht nach unserer Überzeugung, wenn man immer wieder das Erreichte hinterfragt, wenn man die Mitarbeiter in diesem Prozess einbindet und wenn man vor allem zwei Dinge beherzigt. Offene Kommunikation und Entwicklung der Verantwortung auf jeder Unternehmensebene. Kürzlich sagte mir ein Geschäftsführer, er merke in sehr kurzer Zeit, welcher „Spirit“ (=Geist) in einem Unternehmen herrsche, wenn er nur wenige Stunden in dem Unternehmen die Mitarbeiter begleitet. Ich lade Sie ein, mit mir ein Unternehmen zu besuchen, dass seit 10 Jahren ARWIS praktiziert. Sie werden diesen "Spirit" sofort spüren. Wir wollen und können mit ARWIS einen sehr wertvollen Beitrag dazu leisten, dass jeder Mitarbeiter im Unternehmen die Chance erhält, an dem Erfolg seines Unternehmens mitzuwirken. Die Antwort auf die Frage (s.o.) ist deshalb: Ja, denn dieser Beitrag ist heute mehr denn je gefragt. Je größer der Wandel, je größer der Einsatz der Mitarbeiter. ![]() Großbäckereien unterliegen einem irren Preis-Wettbewerb. Betriebswirtschaftlich müssen die Prozesse absolut transparent sein, damit Sortiment und Deckungsbeiträge stimmen. Die Landbäckerei Sinz der Feneberg Gruppe aus Kempten hatte bereits Erfahrung mit der Betriebsdatenerfassung und Auswertung. Das System war aber zu kompliziert und fand keine Akzeptanz. Für die Betriebsleitung noch wichtiger, es fehlte die Methode. Wie macht man aus Zahlen Verbesserungen? Anfang 2016 startet die flächendeckende Einführung von ARWIS. Insgesamt 17 Erfassungsstationen (für jeden Arbeitsbereich wurde eine Erfassungsstation angeschafft) liefern heute die Daten für die tägliche Auswertung der Arbeits- und Maschinenproduktivitäten. Alle Führungskräfte und die Mitarbeiter wurden geschult. Das Ergebnis: Die Landbäckerei verfügt täglich über exakte Zahlen zur Produktivität und Leistung im gesamten Betrieb. Zeitgleich wurde der Verbesserungsprozess auf Basis der ARWIS Zahlen angestoßen. Und es zeigt sich auch hier: Die Akzeptanz ist gut. Die Mitarbeiter sind involviert. Die ARWIS-Methode greift. Nach mehr als vier Jahren nehmen wir unseren Blog wieder online. Von heute an, möchten wir Sie - liebe ARWIS-Anwender - und Sie - liebe Interessenten - von dieser Stelle aus wieder regelmässig interessante Beiträge, die unser Thema berühren, veröffentlichen.
Da wir gerade davon sprechen, was ist eigentlich unser Thema? Der Begriff ARWIS ist eine Abkürzung, die für Arbeitswirtschafts-Informations-System steht. Als ARWIS 1988 erstmalig präsentiert wurde, hat man sich diesen Namen ausgedacht. Aber wer kann heute mit dem Begriff „Arbeitswirtschaft“ noch etwas anfangen? Ist nicht ein Begriff wie „Shopfloor-Management“ zeitgemässer? Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten. Man muss sie von Branche zu Branche unterschiedlich beantworten. Mit einem Begriff „Shopfloor-Management“ findet man beispielsweise in der Automobilindustrie sofort Gehör. Der Name „Shopfloor“ oder „Shopfloor-Management“ ist dort ein gängiger Begriff, was kein Wunder ist, weil er seinen Ursprung dort hat. In der Lebensmittelindustrie - speziell den mittelständischen Unternehmen - sieht das ganz anders aus. Hier kennt man den Begriff „Warenwirtschaft“ und kann so die Abgrenzung und den Nutzen von Warenwirtschaft einerseits und Arbeitswirtschaft andererseits sehr gut erklären. ARWIS ist ein eingetragenes Markenzeichen und wir verwenden diesen Begriff seit 1988. Der Name ist sehr einprägsam. ARWIS umfasst heute weit mehr als die ursprüngliche Idee zur Arbeitswirtschaft (übrigens ursprünglich als die moderne Form der klass. Zeitwirtschaft gedacht). Wir verbinden mit ARWIS eine ganzheitliche Vorgehensweise, um Daten zu erfassen, die Mitarbeiter einzubeziehen und die Prozesse systematisch zu verbessern. Die Art und Weise wie wir ARWIS betrieblich umsetzen - mit ganz viel Kommunikation mittels einer digitalen Pinnwand - ist nichts anderes als zeitgemässes Shopfloor-Management, denn Management heißt Führen und dies direkt am Ort des Geschehens (der Produktion = shopfloor). Nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen und Stöbern in unserem Blog. Ihr S. Pottkämper ARWIS-DS (Daten Synchronisierung) unsere neue Software ist verfügbar.
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AutorStephan Pottkämper, Geschäftsführer ARWIS Consult GmbH: Archiv
Januar 2022
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